Funktions­diagnostik

Der Test wird durchgeführt, um festzustellen, ob eine Milchzuckerunverträglichkeit oder eine Fehlbesiedlung des Dünndarms mit Bakterien als Ursache von Verdauungsbeschwerden bei Ihnen vorliegt. Der Test ist harmlos, einfach durchzuführen u. sicher ohne Nebenwirkungen. Die Untersuchung ist am günstigsten morgens u. nüchtern durchzuführen (auch Rauchen am Untersuchungsmorgen verfälscht das Untersuchungsergebnis!). Duftstoffe stören die Messung, daher kein Knoblauch und keine Zwiebeln schon am Vortag; am Untersuchungstag: kein Deo, kein Mundwasser, kein Parfüm, kein Rasierwasser, keine Cremes, kein Lippenstift und Zähneputzen NUR mit Zahnbürste und Wasser!

Sie erhalten idR am drei verschiedenen Tagen eine Testlösung zu trinken. Diese enthält einen bestimmten Zuckerstoff. Es wird mit jeweils verschiedenen Zuckerlösungen getestet. Je nach Art der Testlösung wird der Zucker entweder von den normalen Darmbakterien, von krankhaften Dünndarmbakterien oder überhaupt nicht aufgespalten.

Bei einer Spaltung des Zuckers entsteht Wasserstoff (H₂), der ins Blut aufgenommen u. mit der Atemluft ausgeatmet wird. Hier ist er einfach zu messen, denn die menschlich Atemluft enthält normalerweise keinen Wasserstoff. Nach Trinken der Testlösung muss also in 15 Min-Intervallen über ca. 2-3 Stunden die Ausatemluft auf Wasserstoff untersucht werden. Nach der Höhe des Wasserstoffgehaltes und dem Zeitpunkt seines Auftretens in der Atemluft bei den unterschiedlichen Zuckerlösungen kann dann auf eine eventuelle Störung rückgeschlossen werden.

Im Beispiel:

H₂-Wasserstoffkurven in der Ausatemluft nach Laktulosebelastung (gelb), Laktosebelastung (pink) und Glukosebelastung (blau) wie sie bei uns zur Auswertung erstellt werden. Hier ist neben dem normalen Anstieg nach Laktulosebelastung (gelb) und dem (auch normalen) Fehlen eines Anstiegs nach Glukosebelastung (blau) der für eine Laktoseintoleranz typische Anstieg nach Laktosebelastung (pink) gut und einfach zu erkennen.

Für weitere Informationen zu Ablauf und Verfahren der H2-Temteste klicken Sie auf den Link. Verlassen Sie die Infoseiten nach dem Lesen oder Ausdrucken wieder mit dem „zurück“-Pfeil.

Informationen zu allen Atemtesten erhalten Sie auch auf unserem Gastroenterologenportal.

Manometrie und pH-Metrie der Speiseröhre

Die Druckmessung (Manometrie) bzw. Säuremessung über 24 Stunden (pH-Metrie) der Speiseröhre erlaubt es, die Ursache von Beschwerden zu klären, die ihre Ursache in der Funktion der Speisröhre bzw. im Versagen des Ventilmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen haben. Die entsprechenden Symptome sind vielfältig: zB Schluckstörungen, Schmerzen oder Krämpfe hinter dem Brustbein oder die typischen „Übersäuerungsprobleme“ mit Sodbrennen und Rückfluss von Mageninhalt bis in den Rachen. Auch dienen die Untersuchungen auch zur Erhebung von Daten vor einem geplanten operativen Eingriff. Eine spezielle Vorbereitung ist nicht notwendig, allerdings müssen Sie nüchtern sein. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, sollten blutgerinnungshemmende Medikamente und Säureblocker (wie z. B. Omeprazol oder Pantozol) mindestens 5 Tage vor der Untersuchung abgesetzt werden.

Sowohl für die Druckmessung als auch für die Säuremessung wird über die Nase eine biegsame Sonde in die Speiseröhre bzw. den Magen gelegt. Das Einführen der Sonden erfolgt in der Regel im Sitzen, wobei die Passage durch die Nase und den Rachenraum manchmal als unangenehm und selten auch als schmerzhaft empfunden wird. Zur Erleichterung wird eine örtliche Betäubung mit einem Gel bzw. einem Spray vorgenommen. Die Druckmessung erfolgt in Rückenlage, wobei die Sonde, die über Druckaufnehmer den Muskeldruck in den einzelnen Abschnitten der Speiseröhre misst, cm-weise zurückgezogen wird. Zwischendurch werden Sie immer wieder aufgefordert, entweder „trocken“ zu schlucken oder Sie erhalten portioniert jeweils 5 ml Leitungswasser. Die Dauer der Untersuchung beträgt ca. 30 min. Die Langzeit-Säuremessung erfordert die Platzierung einer sehr dünnen Sonde, wobei diese über 24 Stunden kontinuierlich die Messdaten an ein Ihnen umgehängte Gerät liefert. Während dieser Zeit ist ein mitgegebenes Protokoll über Mahlzeiten und Liege- bzw. Aufrechtpositionen sorgfältig zu führen, da es für die Interpretation der Messdaten wichtig ist zu wissen, ob sie zum Zeitpunkt der Messung gelegen, gesessen und gegessen haben. Bitte meiden Sie während der Messzeit saure Speisen wie Salate, saure Früchte und Fruchtsäfte sowie kohlensäurehaltige Getränke, da diese das Messergebnis verfälschen können.

In der Regel können Sie sofort nach der Druckmessung und während der Säuremessung essen und trinken, wobei die Wirkung der lokalen Betäubung abgeklungen sein sollte. Sollten Sie die Säuremessung aus irgendeinem Grund nicht vertragen, können Sie die Sonde gefahrlos entfernen, allerdings werden dann natürlich keine Messdaten aufgezeichnet.

Informationen zur auch inder Aufklärung (Manometrie) finden Sie auch auf unserem Gastroenterologenportal.

*In Kooperation mit der Sana Klinik Lübeck